Andachten

Hier finden Sie die Gedanken zu Bibeltexten von den Seelsorgern der Immanuel Albertinen Diakonie zum Innehalten, als Inspiration oder zum Nachdenken.

30.07.2010

„So bekehre dich nun zu deinem Gott, halte fest an Barmherzigkeit und Recht und hoffe stets auf deinen Gott!"

Andacht zu Hosea 12,7 von Lutz Bratfisch

Recht und Barmherzigkeit, geht das zusammen?

Ich erlebe immer wieder das Gegenteil: da haben rechte und linke Extremisten das Recht, durch unsere Straßen zu ziehen; da werden Schuldige wegen Verfahrensfehlern, im Namen des Rechtes freigesprochen; da haben Manager das Recht, große Abfindungen zu kassieren, während das Geld für die kleinen Angestellten nicht reicht. Und das ist nur ein kleiner Ausschnitt unserer Welt, die vergleichsweise noch gut abschneidet, denken wir an andere Regionen und globale Problemfelder. Wie viel Leben wird auf „rechtlicher“ Grundlage zerstört.

Mit Gerechtigkeit hat das alles wenig zu tun, und mit Barmherzigkeit schon gar nicht! Der Prophet Hosea erlebt ähnliches, nur ein paar tausend Jahre früher. Für ihn ist die Abkehr von Gott ursächlich verantwortlich für diese zerstörerische Entwicklung. Darum sein beschwörender Umkehr-Appell.

Mit der Hinwendung zu Gott akzeptiere ich, dass da jemand über mir steht. Ich steige vom Turm der Selbstgerechtigkeit und lasse meine Einstellungen, die Motive meines Handelns durchleuchten. Damit ist eine neue Orientierung an dem Willen Gottes verbunden, der sich vom Schöpfungshandeln bis heute, als Leben schaffend und erhaltend offenbart. Hier geht es um Lebensqualität für alle!

Trotz aller inneren und äußeren Bedrohungen glaubt Hosea an die Zukunft seines Volkes, wenn dieser Weg beschritten wird und Gottes Maßstäbe das Handeln bestimmen. Die Bibel beschreibt Gott als Retter, Erlöser, Befreier, Helfer… - einem, der Partei ergreift für die Recht- und Hilflosen. Ihnen besonders und uns allen gilt seine liebende Zuwendung. In Gottes Liebe gehen Recht und Barmherzigkeit zusammen!

Diese Liebe hilft auch mir, dann und wann auf mein Recht zu verzichten. Diese Liebe hilft mir, die Bedürftigkeit des anderen zu entdecken und  zeigt mir Wege zu helfendem Handeln. Zugegeben, das gelingt nicht immer und die globale Wirkung ist auch eher gering. Aber ich will mich nicht entmutigen lassen und hoffe in allem weiter auf „meinen“ Gott.

Lutz Bratfisch, Krankenhausseelsorger Bernau

 
 
 
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