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08.12.2009

Brandenburg fördert Diagnostik-Forschung mit 10 Millionen Euro

LIMETEC Biotechnologies GmbH ist mit dem „Verbundprojekt Telediagnostik“ dabei

Bernau – „Es gibt in Berlin und Brandenburg eine starke mittelständische Diagnostikindustrie", sagt Dr. Robert Lange, Geschäftsführer der LIMETEC Biotechnologies GmbH in Bernau. Verschiedene Firmen in dieser Branche sind zusammengeschlossen im Diagnostiknetzwerk Berlin-Brandenburg. Erstmals fördert das Land Brandenburg direkt ein gemeinsames Innovationsprojekt von Forschungseinrichtungen und Unternehmen Mit einem Fördervolumen von 10 Millionen EURO. Am Verbundprojekt TERA-Diagnostik sind das Fraunhofer-Institut für Biomedizinische Technik, die Universität Potsdam und das IHP (Innovations for High Performance Microelectronics) in Frankfurt (Oder) sowie drei märkische Unternehmen beteiligt: die Brahms AG in Hennigsdorf, die MEYTEC GmbH in Werneuchen und die LIMETEC Biotechnologies GmbH in Bernau.

„Die Plattform TERA-Diagnostik bildet die Basis für die Entwicklung einer neuen Generation medizinischer Diagnostik", sagte Brandenburgs Wirtschaftsminister Ulrich Junghanns anlässlich der Vergabe der Fördergelder. Und weiter: „Solche Projekte bringen Brandenburg voran."

TERA-Diagnostik soll besonders die Entwicklung von Biosensoren vorantreiben. Diese Sensoren sollen völlig eigenständig arbeiten, ohne zusätzliche Peripheriegeräte wie Lese- oder Rechenstationen. Informationen über den Krankheitszustand werden drahtlos an den Arzt übermittelt. Mit den neuartigen Biochips sollen medizinische Diagnosen im Vergleich zu herkömmlichen Verfahren noch genauer sein und den Patienten weniger belasten. Die Gerätegeneration soll auch Prognosen darüber erleichtern, wie ein einzelner Patient auf alternative Therapien ansprechen wird. Typische Einsatzgebiete sind Krankheiten wie Schlaganfall, Diabetes, Demenz, Rheuma oder Herz-Kreislauf- und Lebererkrankungen. Die Diagnosedaten umfangreich zu vernetzen, ist ebenfalls erklärtes Ziel von TERA-Diagnostik.

Die Rolle der LIMETEC-Biotechnologies GmbH in Bernau, einem Beteiligungsunternehmen der Immanuel Diakonie Group ist in diesem Konzept die Entwicklung und Erprobung von Anwendungssoftware für den Einsatz von Biosensoren, die den Anwender befähigen sollen, möglichst zeitsparend diese neue Technologie in Krankenhäusern und Laboren einzusetzen.

„Die Prozesse, die auf Biochips ablaufen, haben sich deutlich verändert", sagt LIMETEC-Geschäftsführer Dr. Robert Lange. „Alle drei bis fünf Jahre gibt es Quantensprünge in der Technologie". Systeme könnten beispielweise auch implantiert oder in der Intensivmedizin in den Blutfluss eingebracht werden. Die Informationen über den Zustand des Erkrankten würden dann drahtlos übertragen und seien wichtige Entscheidungshilfen für die weitere Behandlung des Patienten, so Dr. Lange weiter.

Das Ziel des Verbundprojektes Telediagnostik sei es, Analysen von Werten, die vom Patienten gewonnen werden direkt für Entscheidungen zur weiteren Behandlung zu verwenden, sagt Projektleiter Christian Hitze. Es soll ein Assistenzsystem aufgebaut werden, das Fachwissen über den Patienten für Entscheidungshilfen in Fragen der Behandlung sammelt, so Hitze weiter.

„Die Befunde gehören den Patientinnen und Patienten", sagt Dr. Robert Lange. Deshalb sei es nur folgerichtig, wenn sie auch „Herr über ihre eigenen Daten" seien. Dies sei durch eine intelligente Verwaltung der Befunde zu gewährleisten.

Ein Anwendungsgebiet für die Telediagnostik ist das Krankheitsgebiet Rheuma. „Hier arbeiten wir in Kooperation mit dem Rheumazentrum Nordbrandenburg zusammen", sagt Mitarbeiterin Katrin Schmidt. Ziel sei es, durch Initiierung neuer Testverfahren und neuer Behandlungsmethoden die rheumatologische Versorgung zu optimieren.

Rebekka Möser ist bei der LIMETEC GmbH und beim Hospital-Laborverbund für Vertrieb und Marketing zuständig. Durch intelligente IT-Lösungen könne man heute vielfach vorhandene Voruntersuchungen nutzen und so belastende Mehrfachuntersuchungen unterlassen, sagt sie. Und das sei dann auch eine Kostenfrage. „Experten schätzen, dass 30% der Analytik gespart werden könnte – hier geht es um Beträge von mehreren hundert Millionen EURO, die dann direkt der Gesundheitsversorgung zu Gute kommen würden" sagt Dr. Robert Lange.

Das „Verbundprojekt Telediagnostik" läuft bei der LIMETEC-Biotechnologies GmbH seit einem halben Jahr und ist auf die Dauer von fünf Jahren angelegt und mit Fördermitteln ausgestattet.

Günter Mahler
Pressesprecher Immanuel Diakonie Group

 
 
 
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