Presse-Archiv

03.03.2015

Wer ist eigentlich diese Tante Inge?

Tolle neue Aktionen bringen Jung und Alt im Seniorenzentrum Schöneberg zusammen. Dabei geht es um Zeit schenken und einfache Wünsche erfüllen.
Immanuel-Miteinander Leben - Seniorenzentrum Schöneberg - Nachrichten - Wer ist eigentlich diese Tante Inge

Foto: Karolina Vesna

Prosecco schlürfen, Elvis Presley anhimmeln, Bingo-Meister werden oder die Sonnenstrahlen auf der Nasenspitze tanzen lassen – das sind die heimlichen Wünsche der Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums Schöneberg in Berlin.

Zeit schenken und Wünsche erfüllen, ohne selbst etwas dafür zu verlangen? In der heutigen Zeit ist das nicht selbstverständlich. Nicht so für das Team von Tante Inge und für die Jugendlichen des Leo-Clubs Berliner Bär.

„Für unsere Bewohnerinnen und Bewohner sind die jungen Menschen von Tante Inge und dem Leo-Club Berliner Bär ein echter Gewinn. Ich freue mich sehr über dieses ehrenamtliche Engagement“, sagt Ralf Schäfer, Heim- und Pflegedienstleiter des Seniorenzentrums Schöneberg. Wer in seiner Freizeit gerne kocht oder für handwerkliche Tätigkeiten zu begeistern ist, darf sich gerne bei Ralf Schäfer melden. Es gibt im Seniorenzentrum auch die Möglichkeit, sich als ehrenamtlicher Helfer ausbilden zu lassen.

Tante Inge auf halber Treppe: Gemeinsam Pläne schmieden

„Ich möchte unbedingt mal wieder Prosecco schlürfen“, gesteht Queen Mum, wie die 99-jährige Bewohnerin liebevoll im Seniorenzentrum Schöneberg genannt wird, ihrer Gesprächspartnerin Jessica während des Kennenlern-Cafés „Tante Inge auf halber Treppe“. Zwischen den beiden hat es sofort gefunkt.

„Tante Inge auf halber Treppe“ ist eines der Projekte einer Gruppe junger Menschen, von denen keiner selbst in der Seniorenarbeit tätig ist. Sie haben ganz verschiedene persönliche und berufliche Hintergründe, teilen aber eine gemeinsame Motivation: alten Menschen Gehör zu verschaffen und herauszufinden, was die Gedanken und Bedürfnisse eines 70, 80 oder 90 Jahre alten, vielleicht einsamen, Menschen sind.

In gemütlicher Runde bei Kaffee und Kuchen treffen dabei Bewohnerinnen und Bewohner einer Senioreneinrichtung auf junge Menschen aus ihrer Nachbarschaft. Zum zweiten Mal in kurzer Folge fand nun auch im Seniorenzentrum Schöneberg eine solche Begegnung statt. Gefördert werden soll dadurch ein Miteinander der Generationen im Alltag, eine Begegnung auf Augenhöhe und im besten Fall sogar die Vermittlung von „Tandems“ zwischen einem jungen und einem älteren Menschen, die sich kennengelernt haben und sich füreinander interessieren.

Pläne wie Prosecco schlürfen waren nicht die einzigen an diesem Nachmittag

Sofort gefunkt hat es nicht nur bei Queen Mum und Jessica. Rosemarie Lindner (Namen der Bewohner geändert) schwärmt für Elvis Presley und freut sich auf einen DVD-Nachmittag mit Andrea und Elvis in seinen besten Zeiten. Die passionierten Fotografen Rudi Seemann, Horst Dehring und Nora verabreden sich zu einem gemeinsamen Besuch ins C/O Berlin im Amerika-Haus, um direkt vor Ort weiter über Kontaktbögen, Perspektiven und Motivwahl zu fachsimpeln. Schon eine ganze Weile nicht mehr den Wind auf der Haut und die Sonnenstrahlen im Gesicht gespürt, hat die 93-jährige Gertrud Dombay. Gemeinsam mit ihrem „Tandem“ Jessy schmiedet sie den Plan der großen (kleinen) Flucht in die nächste Einkaufsstraße.

​Weitere Pläne sollen folgen, denn die Dachterrasse des Seniorenzentrums sei perfekt, um mit einem kühlen Getränk in der Hand und entspannter Musik im Ohr einen lauen Sommerabend ausklingen zu lassen.

Wer ist eigentlich diese Tante Inge? – Und wie alles begann

Mit Tante Inge fing alles an. Kerstin Müller, aus dem Initiatoren-Team, besuchte zu Weihnachten ihre Großtante Inge. Selbst im stolzen Alter von 90 Jahren wollte sie so gerne einmal wieder ins Kino nach Magdeburg, zum Wellness nach Usedom oder hatte Lust auf einen Besuch im Friedrichstadtpalast in Berlin. Aber ganz allein? 17 Jahre lang schon war niemand mehr zu Besuch gekommen.
Entstanden ist die Initiative „Tange Inge“ Anfang 2014, als Kerstin Müller via Facebook von dem Besuch bei ihrer Tante erzählte – der Anstoß und die Geburtsstunde für eine Initiative, die Alt & Jung zusammenbringen möchte, um älteren Menschen aus ihrer Isolation zu helfen.

Auf das Seniorenzentrum aufmerksam geworden ist das Team von Tante Inge durch die Lebensgeschichten aus dem Seniorenzentrum Schöneberg Schöneberger Leben

Lesen Sie hier mehr über Tante Inge und ihre spannenden Projekte

Ein Herz zum Helfen: Leo-Club Berliner Bär

„Bingo!“, ertönt es aus dem Gemeinschaftsraum des Schöneberger Seniorenzentrums. Peter Reichardt (Name geändert) strahlt über beide Ohren. Zum zweiten Mal in Folge ist er Bingo-Meister geworden und bekommt den heiß begehrten „Bingo-Meister-Oscar“ verliehen. Vier Wochen lang schmückt die Trophäe nun sein Zimmer – bis er sie beim nächsten Bingo-Nachmittag gegen seine Mitspieler verteidigen muss.

Seit November des letzten Jahres engagiert sich der Leo-Club Berliner Bär einmal monatlich mit einem Bingo-Nachmittag im Schöneberger Seniorenzentrum. „Es ist erstaunlich, mit wie viel Ehrgeiz die Bewohnerinnen und Bewohner dabei sind“, erzählt Kristina Heymann vom Leo-Club Berliner Bär. „Unser Bingo-Meister Peter Reichardt zum Bespiel würde nie auf die Idee kommen, sich während des Spiels zu unterhalten. Dafür ist er viel zu konzentriert bei der Sache.“

Für einen Monat Bingo-Meister sein

Jeden zweiten Samstag im Monat findet das Senioren-Bingo statt. „So lange es den Bewohnerinnen und Bewohnern Spaß macht und sie uns weiterhin zur Verabschiedung fragen, wann wir wiederkommen, machen wir natürlich weiter“, freut sich Kristina Heymann.

Leo ist die Jugendorganisation des Lions Clubs International mit dem Motto „We serve“. Jugendliche im Alter von 16 bis 30 Jahren helfen bei sogenannten Activities dort, wo ihre Hilfe benötigt wird. Zum Beispiel in der Organisation von Benefizveranstaltungen, in der direkten Unterstützung von Obdachlosen, Menschen mit Behinderung, Kindern und Jugendlichen oder eben durch geschenkte Zeit während eines Bingo-Nachmittags in einem Seniorenzentrum.

Wer ein Herz zum Helfen hat und sich für Menschen in seiner Umgebung einsetzen möchte, ist herzlich willkommen. Der Club trifft sich jeden ersten Montag im Monat, Nähe Winterfeldtmarkt.

Ihr Ansprechpartner vor Ort

Ralf Schäfer
Heim- und Pflegedienstleitung


Seniorenzentrum Schöneberg
Hauptstraße 121 A
10827 Berlin
T: (030) 78004-0
r.schaefer@immanuel.de

Ihre Presse-Ansprechpartnerin

Monika Vogel
Pressereferentin und Medienkoordinatorin Immanuel Diakonie


Immanuel Diakonie
Am Kleinen Wannsee 5 A
14109 Berlin
T: (030) 80505-843 und 0176 23234511
mh.vogel@immanuel.de

Basis-Informationen

Seniorenzentrum Schöneberg

Unter einem Dach bietet das Seniorenzentrum Schöneberg vollstationäre Pflege mit 63 Plätzen und Betreutes Wohnen in 20 Wohnungen im Herzen des Schöneberger Kiez - gelegen zwischen den Ausläufern des Heinrich-Lassen-Parks und dem kulturhistorischen Denkmal „Gasometer“.

Das enge Zusammenwirken mit Angehörigen und die Aufrechterhaltung der Selbstbestimmtheit sind wichtige Anliegen. Sie dienen dem Erhalt der individuellen Gewohnheiten der Bewohnerinnen und Bewohner.

Weitere Informationen:


www.schoeneberg.immanuel.de

Immanuel-Miteinander Leben GmbH

Die Immanuel-Miteinander Leben GmbH ist eine Gesellschaft der Immanuel Diakonie. Sie betreibt an 8 Standorten in Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern Einrichtungen in den Bereichen Vollstationäre Pflege, Tagespflege, Kurzzeitpflege, Diakoniestationen sowie Wohnstätten in der Behinderten- und Suchthilfe. Seit über 60 Jahren ist die Schaffung lebenswerter Lebenswelten für pflegebedürftige Menschen Zentrum ihrer diakonischen Aktivitäten.

Weitere Informationen:


http://miteinanderleben.immanuel.de

Immanuel Diakonie

Die Immanuel Diakonie betreibt Kliniken, Arztpraxen, Senioreneinrichtungen sowie Einrichtungen der Suchtkranken- und Behindertenhilfe und Beratungsstellen an ca. 50 Standorten in Berlin, Brandenburg, Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern, Hessen, Schleswig-Holstein und Hamburg. Sitz des Unternehmens, das insgesamt ca. 3.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt, ist Berlin. Dienstleistungsgesellschaften im Bereich der Gesundheitsversorgung gehören ebenfalls zur Immanuel Diakonie, deren alleinige Gesellschafterin die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde Berlin-Schöneberg, Hauptstraße, K.d.ö.R. (baptisten.schöneberg) ist.

Weitere Informationen:


http://www.immanuel.de

http://www.immanuel-diakonie-blog.de

http://www.youtube.com/user/ImmanuelDiakonie

Dateien:

PM: 2015-02-06 Tante Inge auf halber Treppe531 KB
PM: 2015-02-10 Seniorenzentrum Schöneberg Bingo Meister 1,42 MB
 
 
 
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