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Premiere am Tag des Herzzentrums
Am 8. November findet der 22. Tag des Herzzentrums statt. Wir sprachen mit Prof. Dr. med. Johannes Albes, Chefarzt der Abteilung für Herzchirurgie über die diesjährigen Themen.Mit Spannung wird er alljährlich erwartet: der Tag des Herzzentrums. Am 8. November gibt es wieder Gelegenheit, Bernauer Herzspezialisten über die Schulter zu schauen. Das Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg lädt zu Sonnabend, 10 bis 14 Uhr alle Interessierten ins Paulus-Praetorius-Gymnasium an der Lohmühlenstraße ein. Motto ist in diesem Jahr „Weniger ist mehr! – Individualisierte Therapiekonzepte für kritisch kranke Patienten“. Wir sprachen darüber mit Prof. Dr. med. Johannes Albes, Chefarzt der Abteilung für Herzchirurgie.
Professor Albes, am Tag des Herzzentrums geht es um individualisierte Therapiekonzepte für kritisch kranke Patienten. Was ist darunter zu verstehen?
Unsere Patienten werden immer älter und kränker. Häufig haben sie zum Zeitpunkt der Entdeckung einer Herzerkrankung schwerwiegende Nebenerkrankungen, was den Erfolg einer operativen oder kathetergestützten Therapie am Herzen in Frage stellen kann. Hier gilt es, den Eingriff individuell auf den Patienten zuzuschneiden, um die geringstmögliche Belastung zu erzielen. Wir Mediziner bewegen uns in solch herausfordernden Situationen in einem Spannungsfeld des bewussten Weglassens und der optimalen Therapie, denn: Weniger ist hier häufig mehr!
Welche Konsequenzen hat das?
„Weniger ist mehr!“ bedeutet nicht, dass wir Therapien vorenthalten. Es bedeutet, dass wir mit geeigneten Strategien die Belastung für die Patienten verringern, um den Erfolg zu vergrößern. Das heißt allerdings auch, dass wir für die belastungsreduzierten Eingriffe einen erheblich höheren taktisch-technologischen Aufwand betreiben müssen. Spezielle gering belastende Verfahren brauchen Spezialinstrumentarium und Spezialimplantate wie zusammenfaltbare Herzklappen.
Außerdem müssen Operationssäle vorgehalten werden, in denen eine Vielzahl modernster Techniken zum Einsatz kommt, die zum Beispiel auch Röntgendurchleuchtung einschließen. Solch ein moderner Hybrid-Saal, der einen hochmodernen Operationssaal mit einem hochmodernen Herzkatheterlabor verschmilzt, wird am Tag des Herzzentrums die Plattform für Live-Operationen sein. Er ist ganz neu, geht erst Anfang November in Betrieb. Die Kosten für diese modernste Technik sind sehr hoch, aber für die bestmögliche Therapie unserer Patienten notwendig.
Auf was können die Besucher noch gespannt sein?
Wie immer beim Tag des Herzzentrums werden Operationen und kathetergestützte Eingriffe, aber auch gemeinsam von Herzchirurgen und Kardiologen durchgeführte Maßnahmen auf einer großen Leinwand live gezeigt. Die Besucher können uns somit bei unserer täglichen Arbeit im wahrsten Sinne des Wortes "über die Schulter schauen". Wir wollen ihnen aber auch einen Einblick in unsere Forschungsarbeit geben und unsere Technologie erklären. Lassen Sie sich überraschen!
Einblicke gibt es auch in andere Bereiche wie die Intensivmedizin und die Pflege …
Spitzenmedizin wie wir sie durchführen, ist Teamarbeit. Nicht nur Herzchirurg und Kardiologe arbeiten interdisziplinär zusammen, auch die Narkoseärzte, das Pflegepersonal und die Kardiotechniker sind integrale Bestandteile einer gelungenen Therapie. Denn diese schließt nicht nur die Operationen ein, sondern auch den gesamten weiteren Verlauf auf der Intensivstation, der Wachstation und der Normalstation.
Kann man den Tag des Herzzentrums auch wieder zu Hause am Bildschirm miterleben?
Ja, per Livestream unter www.gesundheitsberater-berlin.de und www.herzzentrum.immanuel.de ist das möglich. Aber wir freuen uns auch auf viele Besucher in der Aula des Paulus-Praetorius-Gymnasiums.
Dem Landkreis Barnim und Direktor Ingolf Hansch danken wir herzlich, dass wir wieder dort sein dürfen. Eine solche Unterstützung ist nicht selbstverständlich.
Mehr Informationen zum 22. Tag des Herzzentrums finden Sie in unserem Veranstaltungskalender