Presse-Archiv

19.11.2009

17. Tag des Herzzentrums in Bernau ein voller Erfolg

Bernau – Unter dem Motto "Grenzen überschreiten - Grenzsituationen meistern" stand der 17. Tag des Herzzentrums Brandenburg in Bernau. Über 500 Besucher sahen die Live-Übertragungen aus dem Herzkatheter und Operationssaal des Herzzentrums.

Sehr zufrieden mit dem Verlauf des 17. Tages des Herzzentrums zeigten sich die Verantwortlichen des Evangelisch-Freikirchlichen Krankenhauses und Herzzentrums Brandenburg in Bernau. Auch der große Zuspruch durch mehr als 500 Besucher – die Sitzplätze reichten nicht aus - war erfreulich. Sie erlebten in der Aula des Paulus-Praetorius-Gymnasiums auf einer Leinwand mit, wie das Team um Oberarzt Michael Erb mit minimal invasiver Technik eine neue Aortenklappe in das Herz einer 79-jährigen Patientin einsetzte. Ein Test mit Kontrastmittel zeigte, dass die Klappe optimal funktioniert. Die Zuschauer quittierten diesen komplizierten Eingriff, der sehr viel Fingerspitzengefühl und Erfahrung erfordert, mit spontanem Beifall. In einer zweiten Operation setzten Priv. Doz. Dr. Christian Butter und Oberarzt Dr. Jürgen Meyhöfer im Herzkatheter einem 88jährigen Patienten minimal invasiv eine Aortenklappe mittels Katheter über die Leiste ein. Beiden Patienten werde es sicher schon bald wieder gut gehen, zeigten sich die Chefärzte hochzufrieden über die Arbeit ihrer Kollegen.

Die Live- Übertragung der Operation war beeindruckend und wurde mit großen technischen Aufwand gefahren. Ein Video Team aus Belgien, bestehend aus 15 Mitarbeitern, zauberte gestochen scharfe HD-Bilder mittels eines Videobeamers auf eine 30 Quadratmeter große Leinwand. Auch die Herztöne der Patientin sowie Röntgenbilder wurden übertragen. So konnte das Fachpublikum und die Bevölkerung die Operation wirklich miterleben – mit echten Bildern, die alles zeigten, was zu einer solchen Operation dazugehört. Der Live-Befund konnte via Web-Portal abgerufen werden.

Prof. Dr. Johannes Albes vom Herzzentrum Brandenburg kommentierte die Livebilder aus dem Operationssaal des Krankenhauses. Mit der Arbeit seiner Kollegen im OP war er hoch zufrieden. Und er führte aus, dass die Versorgung mit Herzklappen ständig zunähme. Dies hat etwas mit der demografischen Entwicklung zu tun, erklärte Dr. Albes. Die Anzahl der Menschen, die mehr als 70 Jahre alt werden, steige stetig. Dank der minimal invasiven Operationsmethode, die im Herzzentrum Brandenburg in Bernau angewendet wird, seien die Belastungen für die Patienten aber heute weitaus geringer als noch vor einigen Jahren. Für den Operateur dagegen steigen die Anforderungen. Er muss bei der "Schlüsselloch-Operation", mit Hilfe von Kathetern arbeiten. Ein hoch komplizierter Eingriff, der eine enge Zusammenarbeit von Kardiologen und Herzchirurgen voraussetzt,

Neben Medizinern und Schwestern besuchten auch viele Interessierte, die eine Operation am Herzen noch vor sich oder schon hinter sich haben, den Tag des Herzzentrums. "Seien sie gewiss, dass wir Menschen in Grenzsituationen nicht alleine lassen", gab ihnen Elimar Brandt, geschäftsführender Direktor des Krankenhauses, passend zum Tagesmotto mit auf den Weg.

Zu den Rednern zählte auch Landrat Bodo Ihrke. Er betonte, dass 15 Prozent der Erwerbstätigen im Landkreis Barnim im Gesundheitswesen arbeiten würden, diese Zahl läge über dem Bundesdurchschnitt und würde die Wichtigkeit des Gesundheitsstandorts unterstreichen.

Einen geschichtlichen Impuls – passend zum Datum 20 Jahre Mauerfall – setzte Uwe Holmer, der Mann, der Erich Honecker nach dem Ende der DDR beherbergte. Auch er ging auf das Thema „Grenzen überwinden" ein: es gelte, Grenzen verantwortungsvoll zu überschreiten und sich dabei seines Fundamentes sicher zu sein.

Über die Möglichkeiten mittels Kathetern – also ohne Öffnung des Brustkorbes, Reparaturen an den Herzklappen durchzuführen informierte Priv. Doz. Dr. Christian Butter, Chefarzt der Kardiologie. Die Belastungen des Herzens entstehe meist durch die Verkalkung der Herzklappen, führte er aus. In der Folge müsse das Herz mit hohem Druck das Blut durch die verengten Klappen pumpen.

Der Anteil der Menschen an betagten und durch andere Begleiterscheinungen schwer belasteten Patienten steigt immer weiter an. Bei fast 70 Patienten konnte in diesem Jahr eine neue Herzklappe durch einen Einstich in der Leiste eingesetzt werden. Von ihnen lebten nach sechs Monaten noch 94 Prozent, was ein sehr guter Wert sei, wenn man bedenke, dass die Patienten im Durchschnitt 81 Jahre alt waren, so Dr. Christian Butter. "90 Prozent der Behandelten leben jetzt wieder in ihren eigenen vier Wänden und sind nicht pflegebedürftig", erläuterte Butter. Das rechtfertige Eingriffe auch an so betagten Patienten. "Die haben danach noch viel Lebensqualität. Es lohnt sich, diese Menschen zu behandeln", betonte Dr. Butter.

"Grenzen überschreiten - Grenzsituationen meistern" – beim 17. Tag des Herzzentrums in Bernau ist das glaubwürdig und eindrucksvoll gelungen.

 
 
 
Alle Informationen zum Thema

Termine

  • 18 Oktober 2024
    Fasten. Bewegen. Entdecken. Woche D
    mehr
  • 18 Oktober 2024
    Eröffnung Immanuel Stadtteilzentrum Borsigwalde
    mehr

Weitere Termine

Direkt-Links