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17.05.2024

IDAHOBITA*: Internationaler Tag gegen Queerfeindlichkeit

Am 17. Mai ist Internationaler Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit. Warum Vielfalt wertvoll ist, erklärt Ralf Schäfer, Beauftragter für Diversität und queere Lebensweisen in der Sparte Wohnen & Pflegen.

IDAHOBITA*, was heißt das eigentlich und warum an diesem Tag?

Weltweit wird am 17. Mai der Internationale Tag gegen Homo-, Bi-, Inter-, Trans- & Asexuellenfeindlichkeit (IDAHOBITA*) begangen. Das Datum wurde gewählt, um an den 17.05.1990 zu erinnern. An diesem Tag wurde Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel ICD-10 der Weltgesundheitsorganisation (WHO) gestrichen. Homosexualität gilt seitdem offiziell nicht mehr als Krankheit.

Anlässlich des Gedenktages findet am 17. Mai 2024 eine vom Lesben- und Schwulenverband in Deutschland (LSVD) und dem Bündnis gegen Homophobie organisierte Gedenkveranstaltung am Wittenbergplatz in Berlin statt. Die Immanuel Miteinander Leben ist Bündnispartner.

Weshalb ist es wichtig, diesen Tag zu begehen?

Auch wenn Homosexualität nicht mehr als Krankheit gilt, so gibt es dennoch weiterhin Diskriminierung und Stigmatisierung von queeren Menschen weltweit.

Selbst in Deutschland, wo sich die Situation für LSBTIQ*(Lesben, Schwule, Bisexuelle, Trans*, Inter* und Queer) in den letzten Jahren stetig verbessert hat und Homosexualität seit 1994 nicht mehr mit dem § 175 unter Strafe steht, bleibt Diskriminierung eine Konstante. Je nach Studie identifizieren sich in Deutschland rund 7-10 % der Bevölkerung als LSBTIQ*. Dieser Anteil findet sich auch unter Senior*innen, weshalb sich das Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg entschieden hat, queere Menschen sichtbarer zu machen. Dafür hat es 2018 als bundesweit erste Pflegeinrichtung das Qualitätssiegel Lebensort Vielfalt erhalten – eine Auszeichnung für eine nachweislich diversitätssensible pflegerische Versorgung. Mit dieser Ausrichtung konkretisieren wir auch unser Leitbild in den Aussagen „Wir schätzen uns in unserer Vielfalt“ und „wir begegnen allen respektvoll und wertschätzend“.

Angesichts erstarkender autoritärer Kräfte, welche die Grundrechte und Freiheiten queerer Menschen und anderer marginalisierter Gruppen in Frage stellen, nimmt die Bedrohung dieser Menschen stetig zu. Sei es die Gefahr von Diskriminierung, von Stigmatisierung oder auch Gewaltübergriffen.

Diese besorgniserregenden Entwicklungen sind nicht nur in Deutschland erkennbar, sondern auch in Europa und weltweit. Deutlich wird dies an einigen Beispielen. In Ungarn werden seit 2012 die Rechte homosexueller Menschen mehr und mehr eingeschränkt. In Russland wurde die LSBTIQ*-Bewegung Ende 2023 als extremistisch eingestuft und verboten. Oder in Ghana, wo das Parlament Anfang des Jahres ein Gesetz verabschiedet hat, welches das LSBTIQ* Gesetz verschärfte. Dort drohen nun Menschen, die sich als LSBTIQ* identifizieren oder homosexuelle Aktivitäten unterstützen, lange Haftstrafen.

Es führt vor Augen, dass die Anerkennung queerer Lebensweisen keine Selbstverständlichkeit ist, sondern dass in vielen Ländern Menschen aufgrund ihrer sexuellen Orientierung oder Geschlechtsidentität noch immer Haftstrafen oder sogar die Todesstrafe drohen.

Am IDAHOBITA* soll weltweit auf die prekäre und bedrohliche Lage vieler queerer Menschen aufmerksam gemacht und an die politischen Anliegen der LSBTIQ* Community erinnert werden. Aber er dient auch zur Sichtbarmachung der vielfältigen sexuellen Orientierungen, L(i)ebensweisen und Geschlechter. Nicht zuletzt ist der Tag ein Aufruf zum Abbau von Diskriminierung und für mehr Achtung, Toleranz und Respekt gegenüber allen Menschen, nicht nur gegenüber LSBTIQ*.

Auf diesen Weg haben wir uns als Immanuel Albertinen Diakonie nicht nur im Immanuel Seniorenzentrum Schöneberg gemacht. Damit alle Senior*innen in unseren Pflegeeinrichtungen in ihrer ganzen Individualität gesehen und respektvoll versorgt werden, finden sensibilisierende Schulungen statt. Als Beauftragter für Diversität und queere Lebensweisen in der Sparte Wohnen und Pflegen freue ich mich, das Thema gemeinsam mit den Menschen in den Einrichtungen weiter zu stärken und die Vielfalt als wertvolle Bereicherung zu würdigen.

Und übrigens …

... ist die diesjährige CSD (Christopher-Street Day) Saison bereits am 2.April 2024 in Schönebeck (Elbe) gestartet. Eine Übersicht der Termine für Deutschland, Österreich und der Schweiz gibt es hier:
csd-termine.de/2024

 
 
 
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