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Gewinner des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der Innenhoffassade des Psychiatrieanbaus in Rüdersdorf steht fest
Dr. Stefan Godecki gewinnt ersten Platz mit Idee zur Spiegelwand. Spieglein, Spieglein an der Wand… Der Gewinner des Ideenwettbewerbs zur Gestaltung der Innenhoffassade des Psychiatrieanbaus der Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Immanuel Klinik Rüdersdorf steht fest: Dr. Stefan Godecki hat mit seiner Idee „Ort der Hoffnung“, einer riesigen Spiegelwand, den ersten Platz des Ideenwettbewerbs gewonnen. Das Besondere: Die Spiegel sind auf der linken Seite stark gewellt und werden zur rechten Seite hin immer glatter – ein Symbol für den Heilungsprozess in der Psychiatrie.
„Die unterschiedliche Struktur der Spiegel signalisiert den Prozess, den eine Patientin oder ein Patient im Laufe des Aufenthalts in der Rüdersdorfer Klinik für Psychiatrie durchläuft. Links ist alles noch sehr verschwommen, man kann sich durch die Wellen im Spiegel selbst nicht so wahrnehmen, wie es die Außenwelt tut. Erst im Laufe des Aufenthalts und im damit verbundenen Heilungsprozess wird diese Wahrnehmung zunehmend klarer, bis man sich am Ende selbst ganz klar im Spiegel betrachten kann“, beschreibt Godecki seine Idee. Er wolle damit zeigen, dass die Wahrnehmung des Selbst sich im Laufe des Aufenthalts stark verändert, so der Künstler aus Essen weiter. Er selbst habe dies sehr bewegend bei einem Bekannten erlebt. „Als ich die Ausschreibung gelesen habe, dachte ich gleich an meine Spiegel und wollte unbedingt am Wettbewerb teilnehmen“, berichtet er. Dr. Stefan Godecki erhält für den ersten Platz im Wettbewerb für die beste Idee zur Gestaltung der Fassadenwand 1.500 Euro.
Den zweiten Platz im Wettbewerb erreichten Annelen Käferstein und Adrian Maryniak mit ihrem Entwurf „Selber sein“, einem interaktiven Glasbild. Handbemalte quadratische Glasplatten bedecken dabei die Innenhofwand. Installierte Bewegungsmelder und Leuchtelemente erhellen die Glasplatten von hinten, sobald vor ihnen Bewegung stattfinden, also beispielsweise ein Mensch vor sie tritt. Sie erlöschen nach einer bestimmten Zeitspanne wieder automatisch. „Die interaktive Fassadenwand ist ein Symbol für die Selbstbestimmung und Eigenmächtigkeit der Patientinnen und Patienten im Lenken und Gestalten des eigenen Heilungsprozesses“, so die Künstlerin aus Berlin, die für den zweiten Platz ein Preisgeld in Höhe von 1.000 Euro erhalten hat.
Den dritten Platz teilen sich zwei Ideeneinreicher: Julia Siegmund und Axel Anklam, die jeweils 500 Euro Preisgeld erhielten. Julia Siegmund, Künstlerin aus dem niedersächsischen Nordhorn, überzeugte die Jury mit ihrer Idee von lebensgroßen Figuren und einem Neonleuchtschriftzug. „Ich will mir ein Kleid aus dem Glanz der guten Tage schneiden und gehen, bis mir wieder die Zeit gehört", soll in Neonleuchtlettern von der Wand strahlen. „Das Märchen Allerleirauh der Gebrüder Grimm hat mich zu diesem Text inspiriert“, erzähl Julia Siegmund. „Der Text soll Patientinnen und Patienten dazu anregen, den Glanz der guten Tage zu bewahren und, wenn nötig, wiederzufinden.“
Axel Anklam hingegen verzauberte die Jury mit Gold, das Glanz in den Alltag der Psychiatrie und Psychotherapie bringen soll. Den Glanz erzeugen nach einem bestimmten Muster angeritzte und gebogene goldfarbene Metallplatten. „Am Abend eines aufregenden Tages nehme ich mir einen Metalldraht und biege ihn dreidimensional entsprechend des Tagesverlaufs – hier mal ein Knoten in schwierigen Situationen, da ein Knick, wenn sich die Stimmung oder der Ablauf ändert“, erläutert der Künstler aus Bad Freienwalde. „Dieses dreidimensionale Bild setze ich dann auf flachen, zweidimensionalen Edelstahlplatten um. Die Platten werden mit dem Laser geschnitten und anschließend manuell gebogen.“ Im Falle der Innenhoffassade des Psychiatrieanbaus könne dies ein spiegelndes Edelstahlrelief sein, das sich über die gesamte Breite der Fassadenwand zieht und beispielsweise einen Tag in der Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie zeigt.
Der Auswahlprozess
Mehr als 60 Ideen wurden eingereicht, jede einzelne betrachtet und diskutiert. In zwei Sitzungen über mehrere Stunden entschied die Jury über die Platzierungen. Der Jury gehören Geschäftsführer Udo Schmidt und Alexander Mommert, der Chefarzt der Abteilung für Psychiatrie und Psychosomatik Univ.-Prof. Dr. Martin Heinze, der Architekt des Anbaus Markus Legiehn, die Klinikseelsorgerin Vera Kolbe, die Pflegebereichsleitung der Psychiatrie Manuela Schroeder und der Patientenfürsprecher Peter Grollich an. Gewonnen haben die Entwürfe, die die Kriterien der Ausschreibung am besten umsetzten: Die Gestaltung der Fassadenwand sollte die Ambivalenz der Psychiatrie zum Ausdruck bringen, sie soll moderne therapeutische Ansätze, wie sie im Leitbild der Klinik niedergelegt sind, darstellen, aber vor allem auch die Situation der Patientinnen und Patienten, die behandelt werden, reflektieren.
„Uns war wichtig, dass Fortschritte und Widersprüche in der heutigen Psychiatrie zum Ausdruck kommen und dass sich Patientinnen und Patienten bei der Betrachtung des Kunstwerkes wiederfinden“, erläutert der Chefarzt der Hochschule für Psychiatrie und Psychosomatik, Univ.-Prof. Dr. med. Martin Heinze. Architekt Markus Legiehn: „Die Fassadengestaltung und der Bau müssen ein harmonisches Ganzes ergeben.“ „Im psychiatrischen Bereich müssen wir natürlich auch schauen, dass es keine potentiellen Quellen für Verletzungen gibt“ führt Peter Grollich, Patientenfürsprecher im psychiatrischen Bereich der Klinik, zudem aus.
Geschäftsführer Udo Schmidt fasst zusammen: „Wir sind überwältigt von den vielen Einsendungen. Es waren hervorragende Vorschläge dabei, die wir uns alle detailliert angeschaut haben. In den Gesprächen mit den Künstlerinnen und Künstlern haben wir spannende persönliche Geschichten gehört und tolle Persönlichkeiten kennengelernt. Vielen Dank für die rege Beteiligung!“
Bis zur Eröffnung des Psychiatrieanbaus am 19. Juni berät die Jury nun gemeinsam mit der Klinikleitung, welches Kunstwerk es tatsächlich an die Innenhoffassade schafft. „Vielleicht können wir das ein oder andere Kunstwerk zu einem späteren Zeitpunkt noch an anderen Stellen in unserem Haus platzieren. Jetzt geht es erst einmal darum, den Erweiterungsbau fertigzustellen und einzuziehen“, so Martin Heinze.
Ansprechperson vor Ort
Univ.- Prof. Dr. med. Martin Heinze
Chefarzt Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie
Immanuel Klinik Rüdersdorf
Seebad 82/83
15562 Rüdersdorf
T: 033638 83-501
m.heinze@immanuel.de
Ansprechperson Presse
Dr. Lydia Gabriela Stübler
Klinikkommunikation Immanuel Klinik Rüdersdorf, Poliklinik Rüdersdorf und Immanuel Klinik Märkische Schweiz
Immanuel Klinik Rüdersdorf
Seebad 82/83
15562 Rüdersdorf
Tel. 033638 83-631
Mobil 0152 0920 5744
l.stuebler@immanuel.de
Basisinformationen
Immanuel Klinik Rüdersdorf
Die Immanuel Klinik Rüdersdorf, akademisches Lehrkrankenhaus der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane, liegt am östlichen Stadtrand von Berlin und ist ein Krankenhaus der Regelversorgung mit 414 Betten. Fachabteilungen für die medizinische Versorgung der Region sind Innere Medizin, Palliativmedizin, Allgemeine Chirurgie, Orthopädie, Gynäkologie und Geburtshilfe, Neurologie und Schmerztherapie, Kinder- und Jugendmedizin sowie Anästhesiologie und Intensivtherapie. Zudem ist die Immanuel Klinik Rüdersdorf Hochschulklinik für Psychiatrie und Psychotherapie der Medizinischen Hochschule Brandenburg Theodor Fontane mit der Abteilung für Psychiatrie und Psychotherapie, der Abteilung für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie sowie mit psychiatrischen Tageskliniken und Psychiatrischen Institutsambulanzen. Eine professionelle Verzahnung von stationärer und ambulanter Patientenversorgung für die Region wird durch die sich in unmittelbarerer räumlicher Nähe befindliche fach- und hausärztliche Betreuung der Poliklinik Rüdersdorf unterstützt.
Weitere Informationen:
http://www.ruedersdorf.immanuel.de
http://www.psychiatrie.immanuel.de
http://www.poliklinik.immanuel.de
Immanuel Albertinen Diakonie
Die Immanuel Albertinen Diakonie ist im Januar 2019 aus dem Zusammenschluss vom Albertinen Diakoniewerk in Hamburg und der Immanuel Diakonie in Berlin hervorgegangen und steht für gebündelte Kompetenz für Menschen in herausfordernden Lebenssituationen.
Dazu dienen Einrichtungen der stationären Krankenhausversorgung, der Altenhilfe, Hospize sowie Medizinische Versorgungszentren. Hinzu kommen die Betreuung von Menschen mit Behinderungen, Angebote unter anderem in der Suchtkrankenhilfe, der Kinder- und Jugendhilfe und der psychosozialen Beratung. Hoch spezialisierte Akademien für Aus-, Fort- und Weiterbildung, die Trägerschaft für eine themenverbundene Hochschulausbildung sowie Dienstleistungsgesellschaften runden das Angebot ab.
Mehr als 6.700 Beschäftigte in den Bundesländern Berlin, Brandenburg, Hamburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein und Thüringen erwirtschaften jährlich einen Umsatz von über 540 Millionen Euro.
Weitere Informationen:
https://immanuelalbertinen.de
https://www.albertinen.de
http://www.immanuel.de