Nachrichten-Archiv
Tag der Handschrift: Wieder schön schreiben mithilfe der Handchirurgie
Zum Tag der Handschrift am 23. Januar erklären die Handexperten am Immanuel Krankenhaus Berlin, wie sie Erkrankungen der Hände wie Arthrose und Karpaltunnelsyndrom erfolgreich behandeln können.Am 23. Januar ist „Tag der Handschrift“. 1977 hat die amerikanische Schreibwerkzeugvereinigung den Tag ins Leben gerufen, um angesichts der voranschreitenden Technisierung des Schreibens auf den Wert von handschriftlich verfassten Schriftstücken aufmerksam zu machen. Die Frage, ob Handschrift im digitalen Zeitalter überhaupt noch eine Zukunft hat, hat sich in den vergangenen 40 Jahren nur verschärft.
Je seltener schöne Handschriften mangels Übung werden, desto mehr steigt andererseits ihr Wert als besondere Ausdrucksform. Ein handschriftlicher Liebesbrief ist persönlicher als eine WhatsApp-Nachricht. Mancher Manager bezahlt viel Geld für ein Schreibcoaching, um mit einer elegant geschwungenen Handschrift beeindrucken und sich von der Masse abheben zu können. Und neurowissenschaftliche Studien weisen darauf hin, dass wir uns Inhalte, die wir handschriftlich aufschreiben, besser merken können.
Gesunde Hände für eine gute Handschrift
Handschrift behält also vorerst auch noch nach der Schulzeit einen Stellenwert. Doch was, wenn wir zu einem persönlichen Brief ansetzen, als Lehrer Tests korrigieren oder als Ärztin Notizen in der Patientenakte machen müssen und feststellen, dass die Hände nicht mehr so wollen, wie sie sollen, weil sie schmerzen, steif oder gar verformt sind? Denn eine schöne Handschrift ist nicht nur Übungssache, sondern braucht auch gesunde Hände.
„Jede Verletzung oder Erkrankung der Hände, aber auch der Ellenbogen und Schultern, beeinträchtigt die Handschrift“, sagt Dr. med. Sophia Hünnebeck, Ärztin in der Abteilung Obere Extremität, Hand- und Mikrochirurgie am Immanuel Krankenhaus Berlin. „Besonders häufig verursachen allerdings Arthrose und das Karpaltunnelsyndrom Beschwerden und Einschränkungen, aber auch der Tennisellenbogen kann das Schreiben mit der Hand erschweren oder unmöglich machen.“
Handchirurgen sind ganzheitliche Handexperten
Ob es sich bei den Problemen beim Schreiben um vorübergehende Reizungen handelt, die mit ein wenig Ruhe auskuriert werden können, oder ob eine Erkrankung dahinter steckt, die behandelt werden muss, lässt sich am besten direkt beim Handchirurgen abklären. Denn Handchirurgen schneiden und operieren nicht nur, wie das Wort Chirurg vermuten lassen könnte, sondern sie sind ganzheitliche Handexperten.
Das Immanuel Krankenhaus Berlin in Wannsee, zum Beispiel, bietet eine ambulante Sprechstunde an, für die sich jeder, der Beschwerden oder Veränderungen in den Händen, Schultern oder Ellenbogen hat, ohne Überweisung anmelden kann. Die beiden Chefärzte der Abteilung Obere Extremität, Hand- und Mikrochirurgie, Dr. med. Georg Garanin und Dr. med. Michael Berndsen, sind ausgewiesene Experten in ihrem Fach. Die Handchirurgen arbeiten eng zusammen mit den anderen Handexperten im Haus – den Ergotherapeuten. Denn manche Symptome lassen sich mit einer guten ergotherapeutischen Behandlung beheben. Andere erfordern eine OP, der eine gezielte Ergotherapie folgt. Dort werden unter anderem die Beweglichkeit und Feinmotorik der Hände trainiert. Auch das Halten eines Stifts gehört dazu.
Arthrose ist gut zu behandeln
Das Karpaltunnelsyndrom, zum Beispiel, entsteht, wenn der oberhalb der Handwurzel liegende Karpaltunnel verengt ist. „Dann entsteht Druck auf den darin liegenden Mittelhandnerv und auf die umliegenden Gefäße, die den Nerv versorgen. Kribbeln, Taubheit und Schmerzen in Daumen, Zeige- und Mittelfinger sind die Folge – also in den Fingern, die wir zum Schreiben mit dem Stift am meisten brauchen“, erklärt Chefarzt Berndsen. Rheuma, Arthrose oder Überlastung können die Ursachen sein, aber auch Diabetes und Schwangerschaften begünstigen die Erkrankung.
Auch der Verschleiß des Daumensattelgelenks, die Rhizarthrose, beeinträchtigt das Schreiben. Denn besonders das Zusammenpressen von Zeigefinger und Daumen ist dann schmerzhaft. Viele Patienten halten den Stift als Ausweichhaltung dann zwischen gebeugtem Zeige-und Mittelfinger. Teilweise fällt den Betroffenen dieses Ausweichen zunächst nicht selbst auf. Auch für diese Form der Arthrose gibt es erfolgreiche Behandlungsmöglichkeiten, die von nicht-operativen Maßnahmen wie einer Daumenschiene sowie entzündungs- und schmerzhemmenden Gelenkinjektionen bis zu einer Operation reichen.
„Entgegen der auch unter Ärzten weit verbreiteten Meinung, gegen Arthrose könne man nichts machen, haben wir sehr gute Möglichkeiten, den Patienten wieder zu mehr Beweglichkeit und weniger Schmerzen zu verhelfen“; betont Chefarzt Garanin.
Für die Anmeldung zur Ambulanz vereinbaren Sie hier bitte einen Termin.