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Halteverbot vor der Poliklinik und Immanuel Klinik Rüdersdorf
Straßenbau und Halteverbot - die Erreichbarkeit der Rüdersdorfer Klinik und Poliklinik ist stark beeinträchtigt. Die Universitätsklinik hat schnell reagiert und zusätzliche Parkplätze auf dem eigenen Gelände geschaffen, um die Gesundheitsversorgung der Region zu gewährleisten.Seit Januar 2022 wird bereits an der Zufahrtstraße zur Immanuel Klinik Rüdersdorf gebaut. Der zweite Bauabschnitt, der mit massiven Einschränkungen direkt vor der Klinik verbunden ist, war eigentlich erst zum Ende des Jahres geplant, wenn der erste Bauabschnitt abgeschlossen wäre. Doch vor der Poliklinik Rüdersdorf und der Immanuel Klinik Rüdersdorf besteht seit Mitte vergangener Woche Halteverbot über die gesamte Wegstrecke bis zur Rehaklinik und es wurde spontan mit Bauarbeiten begonnen. Diese Situation soll voraussichtlich über mehrere Monate bestehen bleiben.
„Es hat fast eine Woche gedauert, um überhaupt herauszubekommen, wer für das Halteverbot vor der Klinik verantwortlich ist“, erläutert Alexander Mommert, Geschäftsführer der Klinik und Poliklinik. „Weder das Rüdersdorfer Bauamt noch das Tiefbauamt wussten vom Baubeginn. Mittlerweile konnten wir in Erfahrung bringen, dass der Wasserverband Strausberg-Erkner hier baut. Genehmigt wurde dies vom zuständigen Amt des Landkreises, das vor Baubeginn die Gemeinde Rüdersdorf gefragt hatte, ob der Baubeginn in den zeitlichen Rahmen passe. Auch wenn die Gemeinde dies unter Verweis auf die aktuellen Bautätigkeiten verneint hat, wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Und dies alles, ohne dabei jemals mit der anliegenden Universitätsklinik oder der Poliklinik gesprochen oder diese zumindest informiert zu haben. Seit Beginn des Jahres müssen wir schon mit massiven Einschränkungen bezüglich der Zufahrt und der Parkplatzsituation umgehen, nun wurden auch noch die letzten Parkmöglichkeiten gesperrt. Ich bin fassungslos darüber, wie mit unseren Patientinnen und Patienten umgegangen wird - hilfsbedürftige Menschen, die auf die Versorgung durch uns als Gesundheitsdienstleister angewiesen sind.“
Unzumutbare Zustände für Patientinnen und Patienten
Wie zuletzt die Krankenkassen in ihren Jahresberichten wiedergaben, gingen in den zwei vergangenen Pandemiejahren deutlich weniger Patientinnen und Patienten zu dringend notwendigen Vorsorgeuntersuchungen und ließen sich damit auch deutlich weniger in Krankenhäusern behandeln. „Dieses Defizit versuchen wir aktuell aufzuarbeiten und jedem Bedürftigen ambulante oder auch stationäre Behandlungen zu bieten“, so Mommert. „Aber wie soll das funktionieren, wenn die Fahrt zum Behandler erst über eine schlecht befestigte Baustelle, eine regelrechte Huckelpiste, führt und dann vor Ort kein Parkplatz zu finden ist? Ganz zu schweigen von einem öffentlichen Nahverkehr, bei dem pandemiebedingt immer wieder einzelne Busse ausfallen.“ Die Folgen: Patientinnen und Patienten kommen zu spät zu ihren Termin und beschweren sich zudem, dass sie lange Wege zu Fuß gehen müssen. Termine werden immer wieder abgesagt. Die Belastung für Rettungswagen und deren Passagiere ist aufgrund der Straßenverhältnisse enorm. Dies beeinflusse natürlich auch die finanzielle Situation des Gesundheitsdienstleisters vor Ort, der seit Ende 2019 Universitätsklinikum ist und sein Angebot am Standort kontinuierlich ausbaut
Erschwerte Bedingungen für die Mitarbeitenden
Die Krankenhaus und Poliklinik Rüdersdorf GmbH ist in Rüdersdorf der größte Arbeitgeber. Nicht nur aus dem nahen Umland kommen Mitarbeitende täglich an den Kalksee, sondern auch aus den Berliner Bezirken und dem westlichen Umland. „Unsere Mitarbeitenden mussten teilweise 20 Minuten aus Woltersdorf zur Klinik und Poliklinik laufen, da sie nur hier einen Parkplatz fanden“, erzählt Daniel Thamm, Pflegedirektor der Klinik. „Wir alle wissen, dass die letzten Jahre im Gesundheitswesen sehr anstrengend waren und sich Pflegekräfte mittlerweile bewusst aus der stationären Arbeit zurückziehen. Wenn meine Kolleginnen und Kollegen nach einer langen Nachtschicht noch 20 Minuten zum Auto laufen müssen, verbessert dies unsere Attraktivität als Arbeitgeber nicht sonderlich.“
Zusätzliche Parkplätze auf dem Klinikgelände
Die Klinik hat nun schnell reagiert und zumindest für Patientinnen und Patienten einige zusätzliche Parkplätze auf dem Gelände geschaffen. „Aber das ist doch nicht die Lösung, dass wir PKWs auf Rasenflächen stellen – abgesehen davon, dass es der Umwelt schadet, haben wir unter unseren Rasenflächen auch teilweise tiefe Schächte und zudem hohe, nicht befahrbare Bordsteinkanten“, so Mommert. Aber eine andere Lösung gebe es zum jetzigen Zeitpunkt leider nicht.