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30.09.2014

Patienten mit Lungenentzündung in Bernau in besten Händen

Behandlungserfolge am Immanuel Klinikum Bernau über bundesweitem Durchschnitt
Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg - Inner Medizin - Pressemitteilung - Chefarzt Dr. med. Michael Zänker und Oberarzt Dipl.-Med. Udo Schwill

Chefarzt Dr. med. Michael Zänker und Oberarzt Dipl.-Med. Udo Schwill der Abteilung für Innere Medizin

Eine Studie bestätigt es: Die Behandlungserfolge bei Lungenentzündungen liegen im Immanuel Klinikum Bernau Herzzentrum Brandenburg über dem bundesweiten Durchschnitt. Nicht Wunderheilung, sondern konsequente Qualitätssicherung führte zum Erfolg. Wir sprachen darüber mit dem Chefarzt der Abteilung für Innere Medizin, Dr. med. Michael Zänker.

Die häufigste Infektionserkrankung, mit der Patienten zu Ihnen kommen, ist die noch immer gefürchtete Lungenentzündung. Wie sind da die Heilungschancen?

Dr. med. Michael Zänker: Wir behandeln jährlich allein 200 Patienten mit einer ambulant erworbenen Lungenentzündung, auch Pneumonie genannt. Ausgelöst wird diese durch Bakterien, seltener durch Viren oder Pilze. In Deutschland erkranken pro Jahr rund 680.000 Menschen an einer Lungenentzündung, von denen etwa 230.000 stationär aufgenommen werden müssen. Damit gehört die Pneumonie neben Herzinfarkt und Schlaganfall zu den am häufigsten stationär zu behandelnden Volkskrankheiten.

Die meisten Patienten können gut geheilt werden. Doch im bundesweiten Durchschnitt versterben noch immer etwa zehn Prozent dieser Patienten während des Krankenhausaufenthaltes. Damit ist die Lungenentzündung die häufigste durch eine Infektion bedingte Todesursache. Insofern ist verständlich, dass sie auch heute noch gefürchtet wird. Allerdings sind die Heilungschancen unvergleichlich besser als vor Jahrzehnten.

Die Sterberate von Patienten mit Lungenentzündung liegt in Bernau erfreulicherweise unter dem bundesweiten Durchschnitt ...

Zänker: Ja, die Auswertung einer gesetzlich vorgeschriebenen Qualitätserhebung durch das Institut für Qualitätssicherung und Patientensicherheit (BQS) hat bestätigt, dass wir im Immanuel Klinikum Bernau überdurchschnittliche Erfolge bei der Behandlung von Lungenentzündungen erzielen. Sterben im bundesweiten Durchschnitt 9,8 Prozent der an einer Lungenentzündung erkrankten Patienten, so sind es bei uns nur 8,6 Prozent.

Und das, obwohl bei Ihnen überdurchschnittlich viele Hochrisikopatienten – also Patienten mit hohem Alter und vielen Begleiterkrankungen – behandelt werden …

Zänker: Bei der Lungenentzündung werden drei Risikoklassen unterschieden. Das Immanuel Klinikum Bernau hat einen dreimal höheren Anteil an Pneumonie-Patienten mit Risikoklasse 3, also Hochrisikopatienten, als es der Bundesdurchschnitt ausweist. Das hängt auch mit den vielen Seniorenheimen in unserer Nähe zusammen. Bemerkenswert ist: Die Sterblichkeit in der höchsten Risikoklasse liegt bei uns sogar sieben Prozent unter dem bundesweiten Durchschnitt der Krankenhäuser. Dazu kommt, dass die Behandlungsdauer zwei Tage unter dem Durchschnitt der Brandenburger Kliniken liegt.

Wie haben Sie es geschafft, solche Ergebnisse zu erzielen?

Zänker: Vor drei Jahren haben wir in der Abteilung für Innere Medizin einen zusätzlichen Fachbereich für Lungenerkrankungen eingerichtet. Der zuständige Oberarzt Udo Schwill ist Internist und spezialisierter Lungenfacharzt. Parallel dazu haben wir die internen Behandlungsrichtlinien konsequent an nationale Leitlinien und Qualitätsanforderungen angepasst und systematisch die Behandlungsabläufe optimiert. Unser Haus gehört daher zu den wenigen Kliniken in der bundesweiten Auswertung, welche bei allen Pneumonie-Patienten innerhalb von acht Stunden nach Aufnahme eine antibiotische Therapie umsetzen konnten. Die Entzündungswerte werden in festgelegten Zeitabständen regelmäßig kontrolliert. Wenn Antibiotika nicht anschlagen, erfolgt zeitnah die Umstellung auf ein anderes Medikament.

Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf der sogenannten Frühmobilisation. Das heißt, die Patienten werden durch Physiotherapeuten in die Lage versetzt, das Krankenbett so bald als möglich verlassen zu können. Dies beschleunigt den Heilungsprozess zusätzlich. Erwähnt werden muss auch die gewissenhafte Kontrolle der sogenannten Stabilitätskriterien vor der Entlassung der Patienten. So haben wir es geschafft, die Sterblichkeit bei Patienten in allen drei Risikoklassen der Lungenentzündung, also bei leichten, mittleren und schweren Verläufen zu senken.

Entscheidend ist also die Qualitätssicherung?

Zänker: Ja. Gerade in Zeiten, wo sich die Vergütung der Krankenhäuser an Fallpauschalen und somit an Fallzahlen und Liegezeiten orientiert, ist Qualitätssicherung das A und O. Behandlungsqualität spielt sowohl in der medizinischen Versorgungslandschaft Deutschlands als auch in der Wahrnehmung der Öffentlichkeit eine große Rolle. Dies betrifft die hochspezialisierte Spitzenversorgung bei Herzerkrankungen genauso wie die Behandlung von Patienten mit sogenannten Volkserkrankungen. Und Qualität kann man messen. Überwacht wird die Behandlungsqualität bei häufigen Erkrankungen anhand von Qualitätsindikatoren durch gesetzlich beauftragte unabhängige Institute für Qualitätssicherung (BQS und AQUA), bei deren Auswertung wir erfreulicherweise so gut abschneiden.

Ein toller Erfolg für Ihr Team …

Zänker: So ist es. Das Vertrauen, das unsere Patienten in uns setzen, wird nun auch durch eine externe Analyse bekräftigt. Das freut uns und ist eine Bestätigung für die gute Arbeit unseres Teams. Wir können nun auch mit unabhängigen Zahlen belegen, dass die Patienten bei uns die bestmögliche Behandlung bekommen. Zum Erfolg hat die gesamte Abteilung für Innere Medizin beigetragen: Ärzte, Pflegekräfte und Physiotherapeuten. Darauf sind wir schon ein wenig stolz, versprechen allerdings auch, dass wir uns auf dem Erfolg nicht ausruhen werden.

Weitere Informationen:

www.bernau.immanuel.de

www.herzzentrum.immanuel.de

 
 
 
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